Evamaria Schaller
Becoming Native – Performative Fotografie
3. September – 2. Oktober 2021
Vernissage: 2. September 18 – 21 Uhr
‘We do not inherit the earth from our ancestors – we borrow it from our children.’
CHIEF SEATTLE, report from the U.S. Council on Environmental Quality, 1991
Woher kommen wir?
Warum sind wir hier?
Wohin gehen wir?
Der Hype um die menschliche DNA, der gleichzeitig unsere intimsten Daten in undurchsichtigen Datenbanken festhält; Daten-Mining als Waffe im Krieg der Netzwerkminen... Gleichzeitig die Reductio ad absurdum einer weiß-dominierten Rassentheorie.
Solche Fragen waren die Triebfeder für die Fotoperformance Becoming Native, die während einer langwierigen Genesungsphase einer schweren Krankheit entstand.
Zugrundeliegend sind DNA-Tests und die offensichtliche Erkenntnis, dass wir nicht nur mit einer Ethnie genetisch verbunden sind, wie auch dem Wunsch nach Identitätsfindung in der grenzenlosen genetischen Globalisierung.
Wie weit darf ich als Künstler*In gehen, um mir Eigenschaften anderer scheinbar in meiner DNA verwurzelten Identitäten anzueignen, auch wenn diese in größter Wertschätzung und Respekt ausgeführt werden?
Evamaria Schaller, 2021
Evamaria Schaller (Österreich), geboren in Graz / Österreich, lebt und arbeitet in Köln und Österreich. Bis 2011 studierte sie Videokunst und Performance bei Prof. Julia Scher und Prof. Matthias Müller an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Nach ihrem Abschluss erhielt sie zahlreiche Preise, Auszeichnungen und Stipendien für ihre künstlerische Arbeit, die sich zwischen Performance-, und Videokunst bewegt. In ihren Live-Performances beschäftigt sie sich mit alltäglichen Handlungen und deren Absurdität. Schallers eigener Körper ist ihr Maßstab.
In ihren Untersuchungen reflektiert und interveniert sie mit ortsspezifischen Gegebenheiten und schafft Aktionen oder Installationen durch einfache, klare Gesten. Sie transformiert und dekontextualisiert alltägliche Materialien oder gefundenes Filmmaterial.
Evamaria Schaller ist Teil des Künstler*innen-Duos Jellyspoor (mit Andreas Gehlen) und ist Mitbegründerin des PAErsche Aktionslabors in Köln (2010), mit dem sie internationale Performancekunst-Begegnungen initiiert. Die Gabe, die Gastfreundschaft und die Begegnung sind ihr wichtig, die sie durch PAErsche und die Performancekunst selbst weitergeben möchte. Ihren künstlerischen Prozess beschreibt sie als den Versuch, "Zeit in Bilder im Raum" zu übersetzen.
Sie zeigt ihre Kunstprojekte international. Sie hat an verschiedenen Ausstellungen, Performancekunstfestivals und Begegnungen (u.a.) in China, den Philippinen, Indonesien, Thailand, Marokko, der Türkei, Polen, Russland, Frankreich und Österreich teilgenommen.