&Ein Ausstellungsprojekt zu Dore Hoyer (1911-1967)
Fotografie – Videos – Gespräch
Andrea Morein und Susanne Linke
11. – 26. Februar 2022
Vernissage: 10. Februar 18 – 21 Uhr
Sunday Special: 20. Februar 16 – 20 Uhr
Screening der Originalvideos ,Affectos Humanos' von Dore Hoyer & Susanne Linke
Gespräch mit Susanne Linke
Finissage: 26. Februar 16 – 19 Uhr
D - wie DORE ist eine Hommage an die Ausdruckstänzerin Dore Hoyer (1911-1967).
Die Ausstellung zeigt visuelle Übersetzungen von Filmmaterial verschiedener Tänze Hoyers. Diese bewegen sich auf den Spuren meiner frühen Erfahrungen mit dem Ausdruckstanz, mit dem ich schon als Kind durch Hoyers langjährige Freundin(und Archivarin) Waltraut Luley in Berührung kam. W. Luley hat auch Susanne Linke in ihren Anfängen als Tänzerin unterstützt und durch sie lernte sie auch Dore Hoyer kennen.
‚D- wie Dore‘ (DIGITAL TRACINGS) ist eine Annäherung und ein gemeinsames Erinnern an die herausragende Tänzerin und Choreographin.
Die zentrale Fotoarbeit DDD - Digital Double Dore ist ein Wandpaneel von 4,20 m Länge einer Tanzstudie Hoyers. Durch die digitale Bearbeitung des zugrunde liegenden Videomaterials entstand eine neue Visualität, die jenseits der Dokumentation liegt. Weitere Bildserien sind visuelle ‚Schichtungen‘ abgefilmter Videomaterialien. Die Gesten und Bewegungen der Tänzerin tauchen aus einem tiefschwarzen Hintergrund schemenhaft auf. Durch das Fotografieren von bewegten Videobildern entsteht eine Verdichtung und Abstraktion der Bewegungsabläufe. Es sind gestische Fotografien, die die Brüchigkeit und Vergänglichkeit der Tänzerin – oder des Tanzes schlechthin – verdeutlichen. Das Medium Fotografie wird hier zum Zeitzeugen einer Tanztradition, deren Bedeutung erst in den letzten Jahren wiederentdeckt und gewürdigt wurde, u.a. in der Veranstaltungsreihe ‚Was der Körper erinnert. Zur Aktualität des Tanzes‘ in der Akademie der Künste, 2019.
Der ‚Sunday Special’ stellt den Tanzzyklus Affectos Humanos, den Hoyer 1962 kreierte, vor. Die originale Filmversion und das Video der Rekonstruktion dieses Stückes von Susanne Linke werden im Rahmen der Ausstellung zusammen gezeigt. Susanne Linke wird im Gespräch zum ‚Making of...‘ über den Arbeitsprozess dieses ‚re-enactments’ Auskunft geben. Eine seltene Gelegenheit, die Tänzerin und Choreografin zu ihrer Arbeit an ‚Affectos Humanos’ und zu Dore Hoyer zu befragen.
Zu ‚Affectos Humanos‘ entstand eine Dokumentation von Originalfotos aus dem Privatbesitz von Susanne Linke , die eigens für die Ausstellung produziert wurde. Sie erscheint in einer kleinen Auflage. Darin sind Momentaufnahmen aus dem Tanzzyklus von Dore Hoyer denen von Susanne Linkes Version gegenübergestellt.
DDD - Digital Double Dore ©2019-2022 Andrea Morein, VG Bild-Kunst, Bonn
Fotopaneel 4,20 x 0,80 m Digitaldruck (edition 3/3 +2 A-P.)
Running Hands #1- #3 ©2019-2022 Andrea Morein, VG Bild-Kunst, Bonn
Digitaldrucke je 70 x 50 cm (edition 3/3 + 2 A.P.)
Arme Kreisen #1 & #2 ©2019-2022 Andrea Morein, VG Bild-Kunst, Bonn
Lambdaprint auf Aludibont 90 x70 cm (edition 3/3 + 2 A.P.) & 21 x 30cm (Unikat)
Mask ©2018-2022 Andrea Morein, VG Bild-Kunst, Bonn
Digitaldruck 40 x 50 cm (edition 3/3 + 2 A.P.)
Andrea Morein, geboren 1950 in Wien, zurück in Berlin nach Stationen in Tel Aviv, Java, Amsterdam & Köln. Interdisziplinäre Künstlerin & Kuratorin mit den Schwerpunkten Embodied Arts, Collage, Fotografie, gestischem Zeichnen. Sie untersucht, wie die persönliche Erfahrung der eigenen Geschichte erweitert & in ein größeres Gefühl von Gemeinschaft und Geschichtlichkeit eingebettet werden kann. Ein weiterer Aspekt ihrer künstlerischen Praxis ist die visuelle Transkription von literarischen Texten sowie die Erforschung des Verbundenen in räumlichen Beziehungen.
Ausstellungstätigkeit seit 1997, u.a. Jüdisches Museum Wien, Kunstmuseum Bochum, Römisch-Germanisches Museum, Köln, Kibbutz Gallery & Artists House Tel Aviv, Museolaboratorio, Citta S. Angelo, Frauenmuseum Bonn. Gründung des Showrooms ODALISQUE, Berlin 2020.
2021 u.a. Kuration und Beteiligung an Gruppenausstellung ‚M-bodi-ment-A‘ im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes, Berlin.