Ein ‘Physical Ritual‘ von und mit Ziv Frenkel und Florian Tippe
Samstag, 10. September 20.30 – 22.30 Uhr
Anschließend Gespräch und Diskussion
Als choreographischer Ausgangspunkt für encoding><decoding dient der Akt des Gehens – ein Schritt nach vorne folgt auf den nächsten. Dieser Schritt nach vorne ist nicht nur für einen kurzen Moment Teil der Gegenwart, sondern auch Sinnbild für die endlose Bewegung nach vorne in Richtung einer unausweichlichen Zukunft. Ein Schritt in eine Zukunft, die darauf wartet, ebenfalls Teil der Gegenwart und sofort im Anschluss Teil einer Vergangenheit zu werden- Schritte, die eine Vergangenheit hinter sich lassen während sie uns aus der Gegenwart in die Zukunft tragen und dabei immer das Potential in sich tragen, Teil von zukünftigen Erinnerungen zu werden.
Schritte des Erinnerungsprozesses können als Encoding und Decoding bezeichnet werden. Das Erlebte kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgerufen bzw. decodiert werden und wird somit erneut erfahrbar. Auch das sich wöchentlich widerholende Ritual des Shabbat-
Abendgebetes mit seiner körperlichen und sinnlichen Erfahrung kann in eine Erinnerung verwandelt und encodiert werden. Somit ergibt sich durch den Akt des Erinnerns ein komplexes Verbindungsnetz zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Für die Performance im ODALISQUE Showroom erarbeitet Ziv eine neue Version, die die das Video der ursprünglichen Fassung integriert. Die live Performance geht in einen Dialog mit dem Ursprungsmaterial und überlagert es, reflektiert es neu - wie ein Palimpsest. Für encoding><decoding kollaboriert Ziv Frenkel mit dem Musiker und Sounddesigner Florian Tippe, der in der Live Performance neue akustische Schichten über den Originalsound legen wird, die aus der Interaktion mit Ziv entstehen wird.
Idee, Choreographie: Ziv Frenkel
Sounddesign: Florian Tippe
Uraufführung: 28.04.2021, Schwankhalle Bremen
Ziv Frenkel, geboren 1962 in Beit-Alfa, Israel. 1988-95 Mitglied der Kibbutz Dance Company unter der künstlerischen Leitung von Yehudit Arnon. 1995 – 1999 Ensemblemitglied am Bremer Tanztheater unter Susanne Linke. 1999 – 2008 Mitglied des choreografischen Theaters von Johann Kresnik an der Volksbühne Berlin und am Theater Bonn. 1996 Mitbegründer des steptext dance project in Bremen. Seit 2010 enge Zusammenarbeit mit der Choreografin und Regisseurin Rosamund Gilmore. Inszenierung eigener choreografischer Werke, insbesondere mit Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Disziplinen. Künstlerische Zusammenarbeit u.a. mit Yoshiko Waki (bodytalk Münster), Helge Letonja (steptext dance project Bremen), dem Sound Designer Florian Tippe, dem Künstler Christoph Dahlhausen, den Fotographen Axel Largo und Pedro Malinowski.
https://steptext.de/produktionen/encoding_decoding/
Florian Tippe
Nach dem Studium der klassischen Musik an der Universität der Künste Berlin (UdK), Mitwirkung in allen möglichen Rockbands und klassischen Ensembles und dem Studium der freien Improvisation am
Royal Welsh College of Music and Drama produziere und komponiere ich jetzt Musik und Sounds für Film, Animation , Theater, Tanz und Multimedia in meinem eigenen Tonstudio.