Die performative Erforschung der Zeichnung. Der Körper als Echokammer
Ausstellungsdauer 17. November – 16. Dezember 2023
Vernissage Donnerstag, 16. November um 18 – 21 Uhr
Artist Talk Samstag, 2. Dezember um 16 – 19 Uhr
Finissage Samstag, 16. Dezember um 16 Uhr
Öffnungszeiten: Donnerstag – Samstag 16:00 – 18:00 oder nach telefonischer Vereinbarung
Katja Pudor arbeitet an der Schnittstelle von Zeichnung und Performance. In den soundbasierten Zeichnungen untersucht Pudor die Wirkung von Sound/Klang: Wie ist die Beziehung zwischen Klang und Körper und seiner Spannung auf den Hörsinn. Wie verhält sich der Körper, der selbst ein Resonanzkörper ist, mit seinen inneren Schwingungen und äußeren Spannungen zueinander.
Das Format der Performance ermöglicht ihr, Prozesse des visuellen Handelns in ihrer zeitlichen und räumlichen Dimension direkt sichtbar zu machen. Der performativ-zeichnerische Prozess ist die Verbindung von Jetzt-Zuständen, die sich aus einer inneren Notwendigkeit, aus der direkten Wahrnehmung zusammenfinden. Die Konzentration ist ausschließlich auf die kommenden Handlungen gerichtet ist.
„Der architektonische Raum wird in ein Zeichenmedium verwandelt, welches seine eigenen Beschränkungen transzendiert und mir, die darin Seiende, der Zeichnerin das Erforschen meiner Vorgehensweisen ermöglicht: Das eines aus dem anderen herauswächst, dass die Zeitkurve sich krümmt und die Zeichnung vorausahnt oder sich zurückerinnert. Bei diesem unmittelbaren, prozesshaften Vorgehen wird stärker als vorher das Experimentieren fokussiert.“
In ihrer künstlerischen Praxis positioniert sich Katja Pudor in einem Feld von Beziehungen zu anderen. Sie geht in Verbindung mit anderen Künstlern, mit Zeit, mit Landschaften und mit architektonischen Orten.
„Wer sich den Anderen aneignet, bleibt nicht derselbe. Die Aneignung bringt eine Transformation des Selbst mit sich. Nicht nur das Subjekt der Aneignung, sondern auch der angeeignete Andere wird transformiert.“ (Byung-Chul Han)
In diesem Zitat findet sie ihre Haltung beschrieben.
Werkliste
Outside and inside at the same time, 2023
Tinte auf Leinwand, 160 cm x 320 cm
Urania Universum, 1 - 5, 2018
Linoldruck auf Buchseiten, 23,5 x 16 cm, gerahmt auf Museumskarton, Museumsglas UV 60, entspiegelt
Parallels to the core, 1 - 3, 2023
Tinte, Fineliner und Marker auf Papier, 70 cm x 100 cm
Katja Pudor lebt und arbeitet in Berlin. Studium 1998 – 2005 an der Weißensee Kunsthochschule Berlin.
Zahlreiche Arbeitsstipendien und Residencies, u.a. 2008 Goldrausch Künstlerinnenprojekt art IT, Berlin, 2016 Artist in Residence, Schloss Wiepersdorf, Brandenburg, 2023 Artist in Residence in Brüssel, Belgien
Ihre Zeichnungen und Performances zeigt sie im In- und Ausland u.a. 2023 Gerade, die Linie! (mit Daniela Wesenberg) – Kunsthaus Erfurt/Theater Erfurt, 2022 I feel like a Dancer, a Choreographer, a Pianist – Kunstverein Würzburg, 2022 Geradezu in den Raum hinein (mit Hannes Norberg) – Palais für Aktuelle Kunst, Glückstadt, 2021 I feel like a Dancer, a Choreographer, a Pianist – Alte Feuerwache, Projektraum, Berlin, 2020 North by NorthEast – Projektraum des Deutschen Künstlerbundes, Berlin